Das Hodgkin-Lymphom betrifft jährlich in Deutschland ca. 2200 zumeist jüngere Menschen (Altersgipfel 32 Jahre). Auch wenn die Diagnose "Hodgkin-Lymphom" nur einen kleinen Patientenkreis betrifft, gehört sie dennoch seit Jahrzehnten zum gängigen Behandlungsspektrum der Klinik Bad Oexen.
Die bösartigen Zellen des Hodgkin-Lymphoms (Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen = H-RS-Zellen) leiten sich meist von B-Lymphozyten ab.
Das Hodgkin-Lymphom macht sich durch schmerzlose Lymphknotenvergrößerungen, vor allem am Hals (60-80 %), in der Tiefe des Brustkorbs (mediastinal) und in der
Leistenregion bemerkbar. Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust und/oder Juckreiz können beim Hodgkin-Lymphom ebenfalls auftreten.
Zur Sicherung der Diagnose wird meist ein kompletter Lymphknoten entnommen und dieser feingeweblich untersucht. Weitere Untersuchungen dienen der
Stadieneinteilung: Röntgenuntersuchung von Herz und Lunge, Computertomografie von Hals, Brustkorb und Bauchraum, ggf. auch eine Kombinationsuntersuchung aus
Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Computertomografie (CT) => PET-CT.
In manchen Fällen wird auch eine Knochenmarkuntersuchung ergänzt. Zur Vorbereitung der Behandlung notwendig ist eine Lungenfunktionsprüfung sowie Untersuchungen
des Herzens (Elektrokardiographie, Herz-Ultraschall). Zur Sicherung der Fertilität erfolgt evtl. die Entnahme von Spermien/Eizellen/Eierstockgewebe.
Das Hodgkin-Lymphom lässt sich insgesamt gut behandeln, selbst wenn die Erkrankung erst in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert wird. Die jeweils erforderliche
Behandlungsstrategie ist abhängig vom Erkrankungsstadium, von den Risikofaktoren, dem Lebensalter, vom Allgemeinzustand und Begleiterkrankungen.
Zum Einsatz kommen Kombinationen verschiedener Zytostatika, die dadurch wirken, dass sie in Vermehrung befindliche bösartige Zellen abtöten bzw. deren Vermehrung
hemmen.
Die beim Hodgkin-Lymphom am häufigsten verwendeten zytostatischen Medikamente/Protokolle sind:
Eine ergänzende Bestrahlung ist in bestimmten Erkrankungssituationen standardmäßig Teil der Behandlung.
In seltenen Fällen greift man auf eine sog. Stammzelltransplantation zurück. Hierbei werden Abwehrsystem und Blutbildung von Grund auf erneuert, indem die Zellen, die
für die Regeneration der Blut- und Abwehrzellen zuständig sind, ausgetauscht werden.
Als Folgestörungen lassen sich allgemeine und spezielle Probleme häufig beobachten, für die wir unseren Patientinnen und Patienten in der Klinik Bad Oexen folgende mögliche rehabilitative Therapien anbieten:
Chemotherapie / antineoplastische Behandlung
keimarme Ernährung (bei noch bestehender Abwehrschwäche)
künstliche Ernährung über ein Portsystem
Blutersatzbehandlung (z. B. Transfusion von Erythrozyten oder Thrombozyten), die Versorgung mit Blutprodukten erfolgt durch das Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen, welches zur Universität Bochum gehört.
Nach den in der Klinik Bad Oexen erarbeiteten und anerkannten Rehabilitationskonzepten erfahren die Patienten/innen eine auf die Folgen der Krebserkrankung des blutbildenden Systems und des Lymphsystems individuell abgestimmte Therapie.
Zusätzlich zur allgemeinen Diagnostik (Labor, EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung, Lungenfunktionsprüfung inkl. Blutgasanalyse, Magen-/Darmspiegelung, gynäkologische Diagnostik, urologische Diagnostik) stehen unseren Patientinnen und Patienten für die Reha nach Hodgkin-Lymphom folgende zusätzliche neuropsychologische Möglichkeiten zur Verfügung:
Unser multidisziplinäres Reha-Team in Bad Oexen besteht aus Fachkräften der verschiedensten Bereiche. Unsere Mitarbeiter sind für Sie da und verfügen aufgrund langjähriger Erfahrung und entsprechender Patientenzahlen über ein umfangreiches Wissen bei der Behandlung von krankheits- und therapiebedingten Störungen.