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Magenkrebs betrifft in Deutschland ca. 17.000 Menschen jährlich, 2/3 der Fälle entfallen auf Männer, 1/3 auf Frauen. Schon seit Jahrzehnten gehört diese Diagnose zu unserem gängigen Behandlungsspektrum.
Als Risikofaktoren gelten die Infektion der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori, Zigarettenrauchen, chronische Magenschleimhautentzündung (atrophische Gastritis), Zustand nach Magenoperation und Vergrößerung der Magenschleimhaut (M. Ménétrier). Bei einem kleinen Anteil der Patienten zeigen sich genetisch bedingte Risikofaktoren.
Ein Magenkrebs macht sich häufig durch folgende Beschwerden bemerkbar: Schluckstörungen/Schmerzen beim Schlucken, immer wieder auftretendes Erbrechen, Appetitlosigkeit, frühes Sättigungsgefühl, Gewichtsverluste, schwarzer Stuhlgang. Zur Diagnose der Erkrankung kommt die Magenspiegelung zum Einsatz. Die hochauflösende Videoendoskopie ermöglicht es, auch geringfügige Veränderungen in Farbe, Relief und Architektur der Magenschleimhaut zu erkennen.
Die Behandlung besteht in der (annähernd) kompletten Entfernung des Magens, entweder minimal-invasiv als endoskopische Resektion oder im Rahmen einer konventionellen Operation. In manchen Fällen geht der Operation eine zytostatische Chemotherapie voraus. Zum Einsatz kommen hierbei folgende Medikamente (in unterschiedlichen Kombinationen): Cisplatin, Oxaliplatin, 5-Fluorouracil, Irinotecan, Docetaxel, Paclitaxel, Epirubicin, Capecitabin. Ergänzt wird diese Behandlung in einigen Fällen um eine Antikörperbehandlung mit Trastuzumab (blockiert HER2) bzw. Ramucirumab (blockiert VEGF-R2). Bei fortgeschrittener Erkrankung kommt eventuell eine Therapie mit Checkpointinhibitoren (z. B. Nivolumab), infrage (bislang in Studien). Checkpointinhibitoren sind in der Lage, körpereigene Abwehrzellen gegen die Tumorzellen in Stellung zu bringen, wodurch diese abgetötet werden.
Operation, Chemotherapie und Behandlung mit Antikörpern und Checkpointinhibitoren haben Auswirkungen auf Ernährung und Energieverwertung. Nach Entfernung des Magens steht kein Ernährungsreservoir mehr zur Speicherung von Mahlzeiten zur Verfügung. Drei tägliche Hauptmahlzeiten reichen daher nicht mehr aus, um die nötige Energiemenge zuzuführen. Die Anzahl der Mahlzeiten pro Tag muss entsprechend auf 5-7 erhöht, die jeweils zugeführte Nahrungsmenge verringert werden (kleinere Mahlzeiten, dafür häufigeres Essen). Die verschlechterte Energieverwertung zeigt sich an einer Erschwerung der Fettverdauung mit entsprechenden Energieverlusten (und Fettstühlen). Nicht selten verlieren die Patienten 20 kg und mehr während/nach der Operation.
Durch die veränderten anatomischen Verhältnisse kann es auch zu Beschwerden im Bauchraum kommen, zum Beispiel Gasbildung mit Blähungen, Schmerz, Durchfall etc. Diese Besonderheiten lassen sich durch eine spezielle Ernährungstherapie und spezielle Medikamente lindern/beseitigen.
Als mögliche Folgestörungen von Magenkrebs lassen sich allgemeine und spezielle Probleme häufig beobachten, für die wir unseren Patientinnen und Patienten in der Klinik Bad Oexen folgende Therapien anbieten:
parenterale Ernährung (über Portsystem)
enterale Ernährung mit speziellen Trinknahrungen (über eine PEG- oder PEJ-Sonde)
Wundversorgung bei noch nicht völlig verheilten Wunden durch ärztlich geleitete Wundsprechstunde
Entsprechend den von der Klinik Bad Oexen erarbeiteten und anerkannten Behandlungskonzepten bekommen unsere Patientinnen und Patienten eine auf die Folgen des Magenkrebses individuell abgestimmte Therapie.
Praktische Anleitung und Unterstützung der Patienten mit Magenkrebs bei der Umstellung der Ernährung durch die Ernährungstherapeuten (auf Wunsch auch Einbeziehung des Partners). Eine künstliche Ernährung (z. B. über ein Portsystem) kann durchgeführt werden.
Wie sieht diese Unterstützung aus?
Appetitlosigkeit, ungewollter Gewichtsverlust, Völlegefühl, Schluckstörungen und verändertes Stuhlverhalten sind Beschwerden, die verbessert
werden können.
Individuelle Ernährungsberatungen, Gruppentherapien und Seminare führen an eine bedarfsgerechte Ernährung heran. Liegt eine
Fettverwertungsstörung vor, so kann mithilfe spezieller Schulungen zur Einnahme von Pankreasenzymen (Lipase) die Verdauungsleistung verbessert
werden.
Der jeweilige Speiseplan wird individuell besprochen.
Zwischenmahlzeiten und eine angepasste Vollkost sowie Möglichkeiten zur Energieanreicherung werden bereitgestellt.
In der Lehrküche erfahren unsere Patienten etwas über geeignete Speisen und deren Zubereitung.
Für eine angemessene Betreuung stehen unsere Ernährungstherapeuten während der Essenszeiten im Speisesaal zur Verfügung.
Zusätzlich zur allgemeinen Diagnostik (Labor, EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Langzeit- Blutdruckmessung, Lungenfunktionsprüfung) stehen unseren Patientinnen und Patienten für die Reha nach Magenkrebs folgende spezifischen diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung:
Unser multidisziplinäres Reha-Team in Bad Oexen besteht aus Fachkräften der verschiedensten Bereiche. Unsere Mitarbeiter sind für Sie da und verfügen aufgrund langjähriger Erfahrung und entsprechender Patientenzahlen über ein umfangreiches Wissen bei der Behandlung von krankheits- und therapiebedingten Störungen.