! Achtung ! - Geänderte Anreisetage und Bedingungen auf Grund von Corona - ! HIER !
Von einem multiplem Myelom / Plasmozytom sind in Deutschland pro Jahr ca. 6.500 vor allem ältere Menschen betroffen. Ab etwa dem 40. Lebensjahr kann man einen stetigen Anstieg der Krankheitsfälle verzeichnen, die meisten Erkrankungen treten zwischen dem 70. und 80. Lebensjahr auf. Schon seit Jahrzehnten gehört diese Diagnose zu unserem gängigen Behandlungsspektrum.
Welche Faktoren die Krankheitsentwicklung in Richtung eines multiplen Myeloms / Plasmozytoms anstoßen, ist bislang ungeklärt. Eine Exposition gegenüber Strahlung, Pestiziden und Produkten der Petrochemie / Gummiverarbeitung, Übergewicht und chronische Infektionen werden als mögliche Risikofaktoren diskutiert. Die schwarze Bevölkerung in den USA ist im Vergleich zur kaukasischen Bevölkerung etwa doppelt so häufig von einem multiplen Myelom / Plasmozytom betroffen.
Ursache der Erkrankung ist eine Vermehrung krankhaft veränderter Plasmazellen, die von einer einzigen (= monoklonalen) Zelle ausgehen und die komplette oder inkomplette Antikörpermoleküle ("Paraprotein") bilden. Die bösartigen Zellen befinden sich im Knochenmark und beeinträchtigen einerseits durch Verdrängungsmechanismen die normale Blutbildung, andererseits die Stabilität des Knochens. Parallel dazu führt die Bildung überschüssiger Antikörper oder Bruchstücke davon zu Störungen von Organfunktionen, insbesondere der Niere. Durch Beeinträchtigung der Abwehrfunktionen kann sich ein sekundärer Immundefekt entwickeln. Die krankhaft veränderten Zellen zeigen genetische Veränderungen, die in manchen Fällen Aussagen über die Prognose erlauben.
Für das Krankheitsbild charakteristisch sind Knochenschmerzen (ca. 60 %), Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schwäche (40 %), Infektneigung (ca. 10-20 %), Gewichtsverluste (ca. 25 %), bei fortgeschrittener Erkrankung Störungen der Nierenfunktion.
Eine Behandlung wird eingeleitet, wenn der Calciumspiegel im Blut erhöht, die Nierenfunktion oder die Bildung der Blutzellen eingeschränkt oder ein Knochen in seiner Stabilität beeinträchtigt ist. Eine Behandlung wird ebenfalls eingeleitet, wenn ausgeprägte Knochenschmerzen vorliegen, bei Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Schwäche und Gewichtsverlusten, wenn immer wieder schwere Infektionen auftreten, bei Nervenempfindungsstörungen (Polyneuropathie) sowie Durchblutungsstörungen, die durch die im Überschuss produzierten Antikörper verursacht werden (Hyperviskositätssyndrom). Ziel der Behandlung ist es, die Erkrankung möglichst komplett zurückzudrängen (= das Erreichen einer kompletten Remission).
In den letzten Jahren konnten deutliche therapeutische Verbesserungen erreicht werden. Zum Einsatz kommen Kombinationen von Medikamenten, die die Vermehrung der bösartigen Zellen über verschiedene Mechanismen blockieren bzw. Antikörper, die direkt Plasmozytomzellen abbauen helfen. Für Patienten, die sich in einem guten Allgemeinzustand befinden, ist die Stammzelltransplantation mit eigenen Zellen (= autologe Stammzelltransplantation) ein wichtiges Therapieprinzip. Hierbei werden Abwehrsystem und Blutbildung von Grund auf erneuert, indem die Zellen, die für die Regeneration der Blut- und Abwehrzellen zuständig sind, ausgetauscht werden. Zur Stabilisierung des Behandlungserfolgs werden manchmal Erhaltungstherapien durchgeführt. Ist es bereits zu einer Fraktur, zum Beispiel eines Wirbelkörpers gekommen, so ist in manchen Fällen vorab eine operative Stabilisierung erforderlich. Um dem vorzubeugen, kann sich unter bestimmten Voraussetzungen eine Bestrahlungsbehandlung empfehlen.
Je nach Alter, allgemeinem Körperzustand, Vorbehandlung und Begleiterkrankungen sind als Folge unterschiedliche Funktionsschäden zu erwarten, für die wir unseren Patientinnen und Patienten in der Klinik Bad Oexen folgende Therapien anbieten:
Nach den in der Klinik Bad Oexen erarbeiteten und anerkannten Rehabilitationskonzepten erfahren die Patienten/innen eine auf die Folgen der Krebserkrankung des blutbildenden Systems und des Lymphsystems individuell abgestimmte Therapie.
Zusätzlich zur allgemeinen Diagnostik (Labor, EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung, Lungenfunktionsprüfung inkl. Blutgasanalyse, Magen-/Darmspiegelung, gynäkologische Diagnostik, urologische Diagnostik) stehen unseren Patientinnen und Patienten für die Reha nach multiplem Myelom / Plasmozytom folgende zusätzliche neuropsychologische Möglichkeiten zur Verfügung:
Unser multidisziplinäres Reha-Team in Bad Oexen besteht aus Fachkräften der verschiedensten Bereiche. Unsere Mitarbeiter sind für Sie da und verfügen aufgrund langjähriger Erfahrung und entsprechender Patientenzahlen über ein umfangreiches Wissen bei der Behandlung von krankheits- und therapiebedingten Störungen.