Pro Jahr sind in der Bundesrepublik Deutschland ca. 1.620 Patienten von einem Weichteilsarkom betroffen. Auch diese Diagnose, die nur einen kleinen Patientenkreis betrifft, gehört seit Jahrzehnten zum gängigen Behandlungsspektrum der Klinik Bad Oexen.
"Weichteilsarkome" sind bösartige Tumoren der Weichgewebe (Fettgewebe, Muskelgewebe, Bindegewebe, Blutgefäße, Nerven). Die Entstehung von Weichteilsarkomen ist bislang noch unklar. Eine erbliche Veranlagung konnte in wenigen Fällen gezeigt werden, beispielsweise bei der erblichen Neurofibromatose (M. Recklinghausen), bei der das Risiko der Tumorentwicklung im Bereich des Nervenscheidengewebes erhöht ist.
Bestimmte Chemikalien (Polyvinylchlorid) und eine zuvor durchgeführte Bestrahlungsbehandlung werden mit einem erhöhten
Erkrankungsrisiko in Verbindung gebracht. Wegen der verschiedenen Ausgangsgewebe machen sich die jeweiligen Erkrankungen
durch unterschiedliche Beschwerdebilder bemerkbar.
Beim Erwachsenen entstehen Weichteilsarkome am häufigsten im Bereich der Beine (40%), es folgen Rumpf, hinterer Bauchinnenraum
(Retroperitoneum), Arme und Kopf-Hals-Bereich.
Die Behandlung ist entsprechend der sehr unterschiedlichen Chemotherapie-Empfindlichkeit der verschiedenen Sarkom-Typen sehr
unterschiedlich. Die wichtigste Behandlungsmaßnahme besteht in der möglichst kompletten operativen Entfernung des Krebses,
auch bei Rückfall und bei Vorliegen von Tochtergeschwülsten (Metastasen).
Häufig erbringt eine Behandlung, die auf mehreren Therapieansätzen beruht (Kombination aus Operation, Strahlentherapie bzw.
Chemotherapie = multimodale Therapie), bessere Ergebnisse als die jeweils einzelnen Behandlungsformen.
Wird die Erkrankung frühzeitig entdeckt, und ist sie noch lokal begrenzt, so ist häufig die alleinige Operation ausreichend.
Hat sich die Erkrankung weiter ausgebreitet, so sind meist zusätzliche Maßnahmen wie Bestrahlungsbehandlung und/oder zytostatische
Chemotherapie erforderlich.
Da sich innerhalb einer Muskelgruppe Tochtergeschwülste auch etwas entfernt vom Tumor ablagern können, ist es nicht selten
erforderlich, die jeweils betroffene Muskelgruppe komplett zu entfernen (Kompartiment-Resektion), mit entsprechenden
Funktionsschäden.
Alternativ hierzu kann auch eine Bestrahlungsbehandlung nach einer nicht ganz so radikalen Operation durchgeführt werden.
Kann der Krebs nicht vollständig entfernt werden, so kann der Tumor vor der Operation durch Bestrahlung und/oder Chemotherapie
zunächst verkleinert werden.
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die isolierte Extremitätenperfusion, hierbei wird eine lokale Chemotherapie in dem jeweils
betroffenen Körperglied (Arm oder Bein) durchgeführt, wobei der übrige Körper hierdurch nicht belastet wird.
Die optimale Vorgehensweise bei der Behandlung ist derzeit Gegenstand der Therapieforschung in klinischen Studien.
Die verschiedenen, zum Teil intensiven Therapieansätze führen der Erfahrung nach zu den folgenden Funktionsschäden, für die wir Ihnen in unserer Klinik folgende mögliche rehabilitative Therapien anbieten:
Entsprechend den von der Klinik Bad Oexen erarbeiteten und anerkannten Behandlungskonzepten bekommen unsere Patientinnen und Patienten mit Weichteilsarkom eine individuell abgestimmte Therapie.
Zusätzlich zur allgemeinen Diagnostik (Labor, EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Langzeit- Blutdruckmessung, Lungenfunktionsprüfung) stehen unseren Patientinnen und Patienten für die Reha nach Weichteilsarkom folgende spezifischen diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung:
Unser multidisziplinäres Reha-Team in Bad Oexen besteht aus Fachkräften der verschiedensten Bereiche. Unsere Mitarbeiter sind für Sie da und verfügen aufgrund langjähriger Erfahrung und entsprechender Patientenzahlen über ein umfangreiches Wissen bei der Behandlung von krankheits- und therapiebedingten Störungen.