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Harnblasenkrebs betrifft in Deutschland ca. 30.000 Menschen, davon sind 75 % Männer. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei über 70 Jahren. Mehr als 90 % der
Krebserkrankungen der Harnblase entfallen auf das Urothelkarzinom.
Schon seit Jahrzehnten gehört die Diagnose Harnblasenkrebs zu unserem gängigen Behandlungsspektrum.
Das Risiko, an einem Harnblasenkarzinom zu erkranken, wird durch folgende Faktoren erhöht: Rauchen, aromatische Amine (bei beruflicher Exposition als Berufskrankheit anerkannt), Einwirkung durch Medikamente (Cyclophosphamid, Chlorpromazin, Phenacetin, und Aristolochiasäure), Strahlentherapie, chronische Entzündungen (zum Beispiel bei Bilharziose oder Dauerkathetern), genetische Faktoren (Lynch-Syndrom, besonders bei Vorliegen einer MSH2-Mutation).
Beim Wachstumsmuster lassen sich unterscheiden a) Tumoren, die in den Blaseninnenraum wachsen (papilläre Tumoren); b) Tumoren, die in Richtung der Harnblasenmuskulatur wachsen (muskelinvasive Tumoren). Als Ursachen werden Veränderungen von Genabschnitten in verschiedenen Genen (FGFR3,HRAS, TP53, RB1, PTEN, PI3K, TSC1, PTCH, CDKN2A, DBC1) angesehen, wodurch innerhalb der Zellen Signalwege aktiviert werden, die die Zellvermehrung begünstigen. Unter normalen Umständen werden Schäden der genetischen Information repariert. Dieses Reparatursystem ist jedoch bei einigen Tumoren gestört bzw. nicht mehr wirksam. Auch das Immunsystem hat bei der Abwehr von Tumorzellen eine wichtige Funktion, da es unter normalen Umständen einen Großteil der geschädigten Zellen beseitigt.
Das wesentliche Krankheitszeichen des Harnblasenkrebses ist Blut im Urin, entweder mit bloßem Auge erkennbar oder auch nur mikroskopisch nachweisbar, ohne dass hiermit Schmerzen verbunden wären. Parallel hierzu macht die Erkrankung auch durch häufiges Wasserlassen, Brennen, leichten Schmerz beim Wasserlassen oder Harndrang auf sich aufmerksam.
Zur Bestätigung der Erkrankung kommen folgende Untersuchungen zum Einsatz: mikroskopische Untersuchung des Urins, Ultraschalluntersuchung der Harnblase und der ableitenden Harnwege, Spiegelungsuntersuchung der Harnblase, ggf. mit Gewebeentnahme, Blutuntersuchungen. Ggf. sind weiterführende Untersuchungen, zum Beispiel Computertomografie von Becken, Bauch und/oder Brustkorb erforderlich.
Die Behandlung reicht von der medikamentösen Behandlung über die teilweise Entfernung betroffener Schleimhautabschnitte bis hin zur kompletten Entfernung der
Harnblase. In bestimmten Situationen kann es sinnvoll sein, eine zytostatische Chemotherapie durchzuführen. Zum Einsatz kommen folgende Medikamente: lokale
Behandlung: 1) Mitomycin C; 2) Bacillus-Calmette-Guérin (BCG); intravenöse Behandlung: 1) Cisplatin + Gemcitabin; 2) Carboplatin; 3) Pembrolizumab; 4)
Atezolizumab.
Wenn die gesamte Harnblase entfernt werden muss und es nicht möglich ist, ein neu gestaltetes Reservoir aus Dünndarmgewebe einzupflanzen (Neoblase),
dann muss ein künstlicher Harnblasenausgang (Ileumkonduit, Urostoma) angelegt werden. In seltenen Fällen mag auch eine Bestrahlungsbehandlung sinnvoll sein
(individuelle Entscheidung in Abhängigkeit von den Besonderheiten des Einzelfalls). Da Harnblasenkrebs in erster Linie ältere Menschen betrifft, müssen auch
Begleiterkrankungen bei der Behandlungsplanung berücksichtigt werden.
Als Folgestörungen der Akutbehandlung von Harnblasenkrebs lassen sich allgemeine und spezielle Probleme häufig beobachten, für die wir unseren Patientinnen und Patienten in der Klinik Bad Oexen folgende Therapien anbieten:
Kontinenztherapie (die hierfür notwendigen Materialien werden unseren Patienten von uns gestellt)
Zur Beseitigung einer postoperativen Harninkontinenz nach einer Prostataoperation ist unser geschlossenes Gruppenkonzept im Rahmen des Kontinenztrainings hervorzuheben.
Für das Erlernen des Umgangs mit einem Urostoma stehen für unsere Patientinnen und Patienten mit Harnblasenkrebs klinikeigene Fachschwestern für Kontinenz- und Stomatherapie zur Verfügung.
Für unsere Patienten nach Prostatektomie verfügen wir über zusätzliche therapeutische und diagnostische Einrichtungen, die in Absprache mit zuweisenden Akutkliniken zum Einsatz kommen.
Durch die Anwendung von Magnetfeldern im Beckenbodenbereich können die dortigen Muskeln und Nerven stimuliert und gekräftigt werden. Die schmerzfreie Magnetstimulation wirkt mit einer Reizleitung ohne Strom gezielt auf die Polung der Nerven des Beckenbodenbereiches ein und regt dort die Beckenbodenmuskeln an.
Bei einer Behandlungsdauer von jeweils 10 Minuten fühlen unsere Patienten entsprechend der Impulsfrequenz die Muskelkontraktionen und
Entspannungsphasen.
Ziel der Behandlungsmethode ist es, die Muskulatur zu trainieren und zu stärken.
Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Das Sphinkter- bzw. Schließmuskeltraining bei der männlichen Harninkontinenz erfolgt unter Monitorkontrolle. Der moderne endo-urologische Arbeitsplatz der Klinik Bad Oexen bietet mit der Videoendoskopie die Möglichkeit, dem Patienten das Schließmuskeltraining unter Sicht zu demonstrieren.
Nach den in der Klinik Bad Oexen erarbeiteten und anerkannten Behandlungskonzepten erhalten unsere Patientinnen und Patienten eine auf die Folgen des Harnblasenkrebses individuell abgestimmte Therapie:
Zusätzlich zur allgemeinen Diagnostik (Labor, EKG, Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung, Lungenfunktionsprüfung) stehen unseren Patientinnen und Patienten für die Reha nach Harnblasenkrebs folgende spezifischen diagnostischen Möglichkeiten zur Verfügung:
Wir kooperieren mit:
Selbsthilfe-Bund Blasenkrebs e.V.
Thomas-Mann-Str. 40
53111 Bonn
0228 / 33 889 150
info@blasenkrebs-shb.de
Web: www.blasenkrebs-shb.de
Gruppentreffen hier in der Klinik:
Selbsthilfegruppe Blasenkrebs Westfalica (Bad Oeynhausen)
Herr Schuhmacher
Im Sonnenwinkel 3
32549 Bad Oeynhausen
05734 / 4448
Hartmut Schäfer
0571 / 39 848 858
blasenkrebs-westfalica@t-online.de
Unser multidisziplinäres Reha-Team in Bad Oexen besteht aus Fachkräften der verschiedensten Bereiche. Unsere Mitarbeiter sind für Sie da und verfügen aufgrund langjähriger Erfahrung und entsprechender Patientenzahlen über ein umfangreiches Wissen bei der Behandlung von krankheits- und therapiebedingten Störungen.